Ehemaliges Kloster Chorin

Ruine des ehemaligen Zisterzienser Kloster Chorin

Ruine des ehemaligen Zisterzienser Kloster Chorin

Das Zisterzienser-Mönchkloster Chorin, die uckermärkische Tochter Lehnins, ist ein der bekanntesten Klöster in der Mark Brandenburg. Sein Bau fällt in die Übergangzeit von Romanik zur Gotik und zeigt Merkmale beider Stilrichtungen. Die im Jahre 1258 gerufene Mönche haben Begräbniskloster der johanneischen Linie der Askanier errichtet. Die Gebäudeteile des Klosters sind aus Backsteinen <erbaut.

Wer waren die Zisterzienser

Die Cistercienser (später Zisterzienser) – der Name get auf Kloster Cîteaux (lat. Cistercium) zurück – waren weiße Mönche, die durch die Reformen aus der Tradition des Ordens der Benediktiner entstanden. Im 11. Jahrhundert setzte sich der Ruf nach einer Erneuerung des benediktinischen Mönchtums ein. So begann am 21. März 1098 Abt Robert mit einigen Brüdern das klösterliche Leben in der Einöde des Waldes in Cîteaux. „Bete und Arbeite“ war ihr oberster Leitspruch. Die Zisterzienser sollten entfernt von den Siedlungen anderer Menschen allein von ihrer Arbeit, Ackerbau und Viezucht leben. Ziel der Zisterzienser war die schaffung einer Eigenwirtschaftszone im Umkreis des Klosters, die wirtschaftliche Umgestaltung des Landes. Die Mönche übernahmen bereits bestehende Siedlungen, unterstützten Bildung von Dörfern.

Zisterzienser und Christianisierung.

Zu einem ordentlichen christlichen Herrschaftsgebiet gehörte im Mittelalter ein Zisterzienserkloster. Dieses könnte als Hauskloster für den Herrscher und seiner Familie dienen oder auch zum Ausbau des Landes herangezogen werden, bzw. um die Herrschaft zu sichern. In jetzigem Brandenburg leisteten Klöster einen Beitrag zur Ansiedlung neuer Siedler; so war der Raum früher slawischen Gebiete zwischen Elbe und Orstsee dem Christentum geöffnet.

Cistercienserkloster in Mariensee

Im Februar 1258 haben die Landesherren Johann und Otto ihre Absicht geäußert, in Mariensee ein Cistercienserkloster erbauen zu wollen. Die Mönche wählten den einsamen Pehlitzwerder im Parsteiner See zum Platz ihrer ersten Niederlassung. Im Jahre 1266 starb Markgraf Johann I, der Hauptgönner des neuen Klosters, und wurde sicher in ihm begraben. Sämmtliche Fürsten der Johannei’schen Linie sind in diesem Kloster (später Chorin) bestattet worden sind.

Umzug nach Koryn.

Kloster Mariensee mußte sehr bald verlegt und an einer andern Stelle vollständig neu erbaut werden. Trotz guter Ausstattung und fortdauernden Unterstützung von fürstlicher Seite hat sich das Kloster nicht halten lassen.

Die Markgrafen genehmigen im Oktober 1273 die Verpflanzung des Klosters Mariensee an einen am See belegenen Ort, wobei sie hinzufügen, daß fortan der neue Name Koryn gelten solle und schenken bei diesem Anlasse noch dem Kloster das slawische Dorf Rogosene (Rogäsen). Kloster Koryn ließ das Dorf eingehen und legte einen Klosterhof an. Weshalb das Kloster die Ragöser aussiedelte, besagt der Name Altena: Ragösen hatte all zu nah („allzunah“) gelegen!

Das Kloster war verlegt und in zwei bald aufeinander folgenden Bauepochen bis zum Jahr 1310 völlig vollendet worden. Der Bau der großartigen Kirche im Chorin wird durch die wichtige Urkunde vom 13. November 1334 unzweifelhaft erwiesen.

Reformation und das Ende

Die Reformation führte zur Einziehung sämtlicher Klostergüter. Im Jahre 1542 fiel Kloster Chorin der Säkularisierung zum Opfer. Im dreißigjähngen Krieg wurde die Kirche und die Gebäude des Klosters teilweise zerstört. Um 1650 wird Chorin und Umgegend als ganz verödet angegeben. In Folge der vieljährigen Dachlosigkeit der Kirche bekamen die Gewölbe Risse und stürzten ein.

Seit 1707 werden hier für zehn Jahre Invaliden untergebracht.
Bis 1820 ist der Bau des Klosters mehrfach als Steinbruch von den Domainenpächtern ausgebeutet worden. Erst auf Schinkels Anregung erfolgte das skizzieren der einzelnen Bautheile und ihrer Details. In der neuesten Zeit erfolgte die Wiederherstellung der großartigen Ruine des Klosters und durch die Ergänzung der Giebel- und Fensterstabwerke einen alten verloren gegangenen Schmuck erneuert war.

Baubeschreibung des Klosters Chorin.

In jeder Klosteranlage entstand zuerst die Kirche. Sie ist immer in Ost-West-Richtung errichtet. Die Kirche imponiert durch ihre stattliche Maße und die Klarheit ihres Grundrisses, bildet eine dreischiffige, kreuzförmige, gewölbte Pfeilerbasilika. Neben den Kreuzarmen befanden sich als Nebenchöre jederseits zwei zwillingsartige Doppelkapellen, ähnlich wie in Lehnin. An der Südseite lag der Kreuzgang mit den zweigeschossigen Hauptgebäuden des Klosters. Fast alle Räume waren mit Rippeukreuzgewölben versehen. Der große Schlafsaal der Brüder lag im Oberstocke des Ostflügels. In der Südwestecke ist die Klosterküche.

Zisterzienser Kloster Chorin

Zisterzienser Kloster Chorin

Die Bauvorschriften der Zisterzienser legten fest, daß die Gebäude frei vom übermäßigen Prunk seien. Keine prächtigen Glockentürme, zurückhaltende Innenausstattung – das Armutsideal der Mönche verlangte schliche, auf das Notwendigste reduzierte Formen.

Klosterkirche - Zisterzienserkloster Chorin

Klosterkirche – Zisterzienserkloster Chorin

Der Bau des Klosters begann noch zu Zeiten des romanischen Baustil: mächtige Mauern mit kleinen Fenstern, Rundbögen und natürlich Säulen, Pforten und Räume. Die Bauten wurden uner Gotischen Einfluß – Spitzböden, große Fenster, Reduzierung der Wandstärken – zum Ende geführt.

Fliesenpflaster der Kirche - Kloster Chorin

Fliesenpflaster der Kirche – Kloster Chorin

Von dem ehemaligen Fliesenpflaster der Kirche sind einige scharfgebrannte gravierte Platten gerettet worden.

Weitere Funde: