Ziegeleien in Lübeck

Lübeck war Zentrum der Ziegelherstellung. Der Lübecker Dom wurde aus Backsteinen errichtet. Der Bau des Doms begann im Jahre 1173. Um den Bedarf an Backsteune zum Bau sämtlicher Kirchen und Gebäude decken zu können, betrieben Lübecker Rat und Kirchen Ziegeleien. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts Tonabbau und Betrieb von Ziegeleien zur Backsteinfertigung bei Recke, Moisling, Genin und Dänischburg. Die Ziegelei des Domes lag am westlichen Traveufer gegenüber der Engelsgrube. Die Dom-Ziegelei hat ihre Backsteine mit Domglocke gestempelt.


Die meisten Ziegelhöfe (Dom-Ziegelei oder Ziegelei St. Marien in Lübeck) liefen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts und wurden wegen unrentabilität geschloßen.

Lübecker Ratsziegelei

Der Rat der stadt Lübeck richtet im Jahre 1462 in der Nähe der heutigen Einsiedelstraße einen Ziegelhof. Die Ratsziegelei lag an der Ziegelstraße, westlich der Lübecker-Altstadtinsel, vor dem Holstentor. Backsteine zu brennen erforderte damals viel Brennholz. Dies machte den Betrieb eigener Ziegelei sehr teuer. Die Ratsziegelei wurde mehrmals verpachtet, brachte jedoch wenig Gewinn und wurde im Jahre 1772 geschloßen. Lübecker Ratsziegelei kennzeichnete ihre Produkte mit einem Ziegelstempel, auf dem ein Doppeladler zu erkennen war.

Die St.Petri-Ziegelei in Lübeck

Die St.Petri-Ziegelei lag vor dem Holstenthor. Zudem ist für die Petri-Ziegelei ein Lagerplatz (Wohnhaus mit Ausspann) samt Verladehafen an der Trave bei der Danckers Brücke (gemeint ist Petri-Ziegelhof bei Dankwartsbrücke) belegt. Petri-Ziegelei gehörte vermutlich zur Grundausstattung der Petri-Kirche und wird erstmals zum Jahr 1316 erwähnt.

Im Jahre 1644 ist St.Petri-Ziegelei vor das Mühlentor verlegt wegen des geplannten Festungsbaus. Ende des 16. Jahrhunderts geriet Petri-Ziegelei in finanzielle Schwirigkeiten. Der Rat weist die St.Jakobi-Kirche an zu helfen. Die Ziegelei mit großen Landflächen lag auf dem Genynschen weg, heute Geniner Straße 82. Von hier aus hat Petri-Ziegelei fast 250 Jahren Stadt Lübeck mit Dachziegeln und Backsteinen versorgt.
St.Petri Ziegelei in Lübeck

St.Petri Ziegelei in Lübeck

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen die Ringöfen und die St.-Petri-Ziegelei wurde mit ihren veralteten Brennöfen nicht mehr konkurrenzfähig. Die Umrüstung der Ziegelei  – Bau der Ringöfen – hätte sich nicht gelohnt, da die Tonvorkommen bei benutzung der Ringöfen schnell erschöpft gewesen wären. Am 5. September 1892 kaufte Stadt Lübeck das Gelände der Petri-Ziegelei, wo man den Bau einer neuen Gasanstalt vorsah; der Petri-Ziegelhof bei der Dankwartsbrücke wurde im Jahre 1875 an privat versteigert.

Gasanstalt - Gelände der Petri-Ziegelei

Gasanstalt – Gelände der Petri-Ziegelei

Der Petri-Ziegelhof an der Dankwartsbrücke war Anfang 2005 abgetragen. An seiner Stelle sind inzwischen Häuser gebaut

Gelände des Petri-Ziegelhofs an der Dankwartsbrücke

Gelände des Petri-Ziegelhofs an der Dankwartsbrücke

St.Petri-Ziegelei war eine sehr bedeutende Ziegelei im Gebiet der Stadt Lübeck. Die Tonvorkommen im Bereich der Geniner Wiesen waren besonders geeignet für die Ziegelherstellung und die Produkte der St.-Petri-Ziegelei waren von guter Qualität. Der Petri-Schlüssel galt dabei als Markenzeichen.

Lübecker Bauhof

Der lübecker Bauhof lag in der Nähe der Dom-Kirche. Die Bauhof-Ziegelei befand sich bei dem Dorf Genin,  südöstlich von Lübeck am Trave-Südufer. Lübecker Bauhof hat seine Dachziegel und Backsteine mit einnem Dreieck mit Querbalken gestempelt.