Die Geschichte der Ziegelei in Siegersdorf (Kr. Bunzlau, Schlesien) reicht bis ins Jahr 1870 zurück. Es existierte eine kleine Ziegelei dicht am Bahnhof Siegersdorf. Diese Ziegelei produzierte Ziegelsteine im Handstrichverfahren, die in einem Feldbrandofen gebrannt waren. Das umfangreiche Tonlager in der Nähe der Ziegelei, der hochwertige Ton und das vorhandene Verladegleis (Eisenbahnlinie Breslau-Berlin) schufen die Voraussetzung für die Gründung eines industriellen Unternehmens.
Siegersdorfer Werke A.G. Neudorf bei Siegersdorf
Im Jahr 1871 wurde das Grundstück samt Tongrube erworben, um ein modernes baukeramisches Werk zu errichten. Dazu war eine Aktiengesellschaft gegründet. So entstand am 2. Juli 1872 Siegersdorfer Werke A.G. in Neudorf bei Siegersdorf. Friedrich Hoffmann, der Erfinder des Ringofens, bekam den Auftrag zum Aufbau zweier Ringöfen und anderen Ziegelwerksanlagen.
Siegersdorfer Werke, Friedrich Hoffmann
Nach dem Gründerkrach zeigten sich im Jahre 1874 die ersten Probleme. Die Aktionäre waren nicht mehr bereit, das noch nicht fertige Werk weiter zu finanzieren. Abgesehen von finanziellen Schwierigkeiten entschied Baurat Friedrich Hoffmann das geplante Werk aus eigener Kraft bis zum Ende zu bauen. Am 26. Mai 1876 erwarb er die Anlage in einer öffentlichen Versteigerung. Anfang des Jahres 1877 ging das Werk in Betrieb.
Ziegelstempel
SIEGERSDORFER WERKE
FRIED. HOFFMANN
Siegersdorfer Werke produzierten Baumaterialien aus Ton wie z.B. Verblender, weißglasierte Verblender, Badezellensteine, frostsichere Verblendplatten, Dachfaltziegel.
Siegersdorfer Werke, vorm. Fried. Hoffmann AG
Im Jahr 1894 werden die Siegersdorfer Werke in die Aktiengesellschaft „Siegersdorfer Werke vorm. Fried. Hoffmann Aktiengesellschaft“ umgewandelt. Herr Hoffmann wird 76 Jahre alt (1818-1900). Die Ziegelwerke produzierten bis 1944.
Siegersdorf, Zebrzydowa
Der Landkreis Bunzlau ist ein ehemaliger preußisch-deutscher Landkreis in Schlesien. Er bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1945. Der Ort Siegersdorf heißt heute Zebrzydowa und gehört jetzt zur Stadt Nowogrodziec in Polen.
Koordinaten: 51.255222°, 15.398767° bei Google Maps ansehen.