Ziegelei Cathrinesminde

Die Ziegelherstellung prägte die Landschadt am Iller Strand seit mehr als 300 Jahren. Im Jahre 1900 gab es hier acht Ziegeleien, die Cathrinesminde Ziegelei war eine davon. Der Lehm in diesem Gebiet war von hoher Qualität. Der Lehm stammt aus der letzen Eiszeit. Die oberste dünne Schicht zeigte weniger Kalk (durch Auswaschen), daraus waren die roten Ziegel produziert. Die unteren Schichten hatten höheren Kalkgehalt, daraus wurden gelbe Ziegel.

Die Ziegelei (Dänisch Teglværk) ging im Jahre 1732 in Betrieb. Die Ziegelei war nicht einer der großten Ziegeleien der Flensburger Förde, wurde aber für gute Qualität bekannt. Bis Mitte des 19. Jh. wurde alles mit Hand- und Tierkraft verarbeitet. Die Ziegelei produzierte ca. zwei Millionen Ziegel im Jahr. Gebrannt wurde in Kammeröfen. Die Öfen wurden nach jedem Brand gekühlt.

Ziegelei Cathrinesminde - Cathrinesminde Teglværk

Ziegelei Cathrinesminde – Cathrinesminde Teglværk

Familie Hollensens – Cathrinesminde Teglværk

Wie die anderen Ziegelei in der Region lag auch diese Ziegelei direkt am Wasser. Die Ziegel wurden auf dem Seeweg verschifft und die Brennstoffe kamen auch per Schiff. Seit 1837 ist die Ziegelei im Besitz der Familie Hollensens. Im Jahr 1880 übernehmen die Söhne Mathias und Andreas Hollensen die Ziegelei. Andreas Hollensen gibt der Ziegele name seiner Mutter. Er erhielt im Jahre 1892 die Erlaubnis, den großen Ringofen zu bauen.

Der große Ringofen

Der Ringofen löste die Kammeröfen ab. Es war nun möglich, die Steine kontinuierlich zu brennen. Ringofen wurde mit Kohle gefeuert, die auf dem Wasserweg importiert werden musste, aber der Aufwand wurde durch die Effizienz und Produktivität vom Ringofen kompensiert.

Ringofendecke, Schürebene - Ziegelei Cathrinesminde

Schürebene, Ringofendecke – Ziegelei Cathrinesminde

Die Rohlinge wurden im Ringofen zu Ziegeln gebrannt. Der Ringofen der Cathrinesminde Ziegelei hatte 18. Kammern und das Feuer brauchte neun Tage um ein Mal durch den Ofen zu wandern. Das brennen wurde von der Schürebene gesteuert. Nach der Farbe des Feuers konnte der Brennmeister beurteilen, wie hoch die Temperatur war, und dementsprechend handeln. In den 1930 wurde das Brennen durch Schürapparate automatisiert.
Die Ziegelei produzierte bis 1968, danach stillgelegt.

Lehmgraben der Ziegelei Cathrinesminde

Die Schlucht zwischen Wald und Weg ist dadurch entstanden, daß hier Jahrhunderte lang Lehm gegraben wurde. Aus dem ausgegrabenen Lehm wurden rote und gelbe Ziegelsteine hergestellt.

Zugewachsener Lehmgraben - Ziegelei Cathrinesminde

Zugewachsener Lehmgraben – Ziegelei Cathrinesminde

Von den acht Ziegeleien am Iller Strand, wo die Spuren auf dem Weg sind, ist heute nur noch Cathrinesminde Ziegelei geblieben. Sie dient heute als Museum, der höhe Schornstein vom Ringofen prägt die Landschaft. Die rote Villa auf dem Hang über dem zugewachsenen Lehmgraben gehörte frühe dem Ziegeleibesitzer.