Ziegelei Heidepriem in Rathenow

Im Jahre 1853 erwirbt der Kaufmann Friedrich Wilchelm Heidepriem eine, seit 18301 am Hang des Weinberges in Rathenow bestehende, Kalkbrennerei. Er baut dort eine Ziegelei und produzierte handgestrichene Dachziegel und Mauerziegel.

W. Heidepriem Kalkbrennerei und Ziegelei

Seine Firma heißt W. Heidepriem Kalkbrennerei und Ziegelei. Am 13 Dezember 1856 wird ein Konkurs über das Vermögen des Kaufmans Friedrich Wilchelm Heidepriem eröffnet.2 Dem angeschlagenen Kaufmann ist die Abwendung des Konkurses gelungen. Über seine Mühle, Kalkbrennerei oder Brennerei wurde aber nach dem Konkurs nicht mehr erwähnt.
Ziegelstempel HEIDEPRIEM RATHENOW

Ziegelstempel
HEIDEPRIEM
RATHENOW

Ziegeleibesitzer Carl Heidepriem

Am 12. Juni 1870 überträgt er Ziegelei an seinen Sohn Carl Heidepriem.3 Carl Heidepriem führt Firma unter den Namen W. Heidepriem weiter. Er baut neue Öfen: einen nach Hoffmannschen Prinzip, einen Zickzackofen. Seine Ziegelei produzierte Mauerziegel, Klosterziegel und Dachziegel durch handstrich oder auf maschinellem Wege hergestellt, Formsteine aller Art, Fußbodenplatten und auch glasierte Ziegel.

Trockenschuppen der Ziegelei Heidepriem

Die Ziegelei blieb bis 1919 im Betrieb, danach stillgelegt. Im Jahre 1922, an der Stelle der Ziegelei, wurde ein Sportverein gegründet. Das Bootshaus befand sich in einem alten Trockenschuppen der Ziegelei Heidepriem auf der Weinbergseite der Havel. Dieser Trockenschuppen wurde später auf das aufgeschüttete Gelände an der Havel umgesetzt und wird heute noch genutzt.

Trockenschuppen der Ziegelei Heidepriem, Bootshäuser Sportverein Rathenow

alter Trockenschuppen der Ziegelei Heidepriem,
Bootshäuser des Wassersportvereins in Rathenow


1 Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates, 1878, Seite 17
2 Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1856 7 -12 – Seite 2400
3 Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1870 7 – 9 – Seite 2758