Reformation

Der Hauptgrund für die Reformation war der Kampf zwischen den Vertretern der aufkommenden kapitalistischen Methode der Produktion und der Verteidiger des damals herrschenden Feudalsystems. Die Interessen der aufstrebenden Klasse der Bourgeoisie und die Ideologie der Volksmassen, die sie irgendwie unterstützten, fanden ihren Ausdruck in der Bildung von Nationalstaaten, in denen die Kirche keine große Rolle mehr spielte.

500 Jahre Reformation hat die Lutherstadt Wittenberg gefeiert.

Römisch-Katholische Kirche

Die Römisch-Katholische Kirche spielte eine bedeutende Rolle im Leben der Gesellschaft während des gesamten Mittelalters und passte sich ideal in das herrschende Feudalsystem. Als ein großer Feudalherr besaß die Kirche bis zu einem Drittel der gesamten bebauten Fläche in verschiedenen westeuropäischen Staaten. Sie nutzte die Arbeit der "Leibeigenen", also die gleichen Methoden und Techniken wie die Feudalherren.

Reformbewegungen - erste Proteste

Während des ganzen Mittelalters gab es immer wieder Fragen, ob es richtig war, dass der Papst und die Kirche Besitz haben. Dass der Christus und nicht der Papst ist das Oberhaupt der Kirche. So sah der Franziskus von Assisi (1181-1226), die Kirche hätte ihr Armutsideal verraten.

John Wycliff, Professor an der Universität Oxford (1330-1384), behauptete in seinen Schriften, dass die Bibel und nicht die Katholische Kirche, die einzige Autorität des Gläubigen war. Um seine Ansichten zu verstärken, hat Wycliff die lateinische Bibel ins Englische übersetzt. Die Ideen von Lohn Wycliff beeinflussten den böhmischen Geistlichen Jan Hus.

Jan Hus (1369-1415) studierte Theologie und wurde Professor an der Universität. Mit großem Erfolg predigte er in der Bethlehemskirche in Prag auf Tschechisch. Er plädierte für eine grundlegende Reform auf der Grundlage der Bibel und entwarf eine Lehre von der Kirche als Gemeinde unter dem Haupt Christus.

Schlosskirche zu Wittenberg

Schlosskirche zu Wittenberg

Martin Luther

Zu Beginn des 16 Jahrhunderts blieb das Heilige Römische Reich noch ein politisch fragmentierter Staat. Fast alle Schichten der Gesellschaft waren unzufrieden mit der Katholischen Kirche: die Bauern lebten meistens am Existenzminimum und litten unter Abgaben, die Handwerker konnten nicht mit Produktion der Klöster konkurrieren, die riesigen Geldsummen wurden in den Vatikan exportiert. Das war der Grund der „95 Thesen“, die Martin Luther formulierte und am 31. Oktober 1517 an den Erzbischof von Mainz schickte.

Tür - Schlosskirche zu Wittenberg

Tür - Schlosskirche zu Wittenberg

Mit seinen 95 Thesen löste der Augustinermönch Martin Luther eine umfassende Reformbewegung im Reich und später auch in Europa aus. Luthers Protest richtete sich zuerst gegen den Ablasshandel. Er stellte sich gegen den Ablasshandel und den Anspruch der Katholischen Kirche zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln. Die Reformation der Katholischen Kirche bedeutete einen religiösen und politischen Wandel. Das Reich teilte sich in Anhänger und Gegner der Reformation. Luther wollte die Katholische Kirche selbst reformieren, es kam jedoch die Unterteilung der Christenheit in die Konfessionen.